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Bildungs- und Beratungszentrum Haus am Quellmoor

Das Großbauprojekt Bildungs- und Beratungszentrum „Haus am Quellmoor“ ist fertig und kann nun umfassend als Begegnungs- und Bewegungsort genutzt werden. Munder und Erzepky freuen sich als zuständige Landschaftsarchitekten für die Außenanlagen, dass unsere Entwürfe, Planungen und Koordinierung der Baumaßnahmen ab 2017 in diesem Sommer 2023 abgeschlossen werden können.

Ausgangslage

Auf dem Grundstück des ReBBZ Süderelbe bzw. der ehemaligen Grundschule Quellmoor ist das „Haus am Quellmoor“, eine schulbauintegrierte Einrichtung, entstanden, die einen regionalen Bildungs-, Beratungs- und Freizeitort für Kinder, Jugendliche und Erwachsene anbietet. In dieser Einrichtung sind das ReBBZ mit der Bildungs- und der Beratungsabteilung, das Projekt „die 2. Chance“ von InVia Hamburg e.V. sowie in einer weiteren abgeschlossenen Einheit das Haus der Jugend Neuwiedenthal und die Straßensozialarbeit Neuwiedenthal, verortet. Die Architekten von Trapez Architektur und Die Baupiloten haben das neu gebaute zweigeschossige Fachgebäude in das Gesamtensemble integriert und das bestehende Gebäude erweitert und integriert. Die auffallende gelbe Farbgestaltung des neuen Fachgebäudes und die in den Eingangsbereich ragende Außentreppe prägen das neue, moderne Erscheinungsbild. Das gesamte Bauprojekt ist von der Gebäudemanagement Hamburg GmbH (GMH) in Auftrag gegeben worden und stellt für Neuwiedenthal im Süden Hamburgs eine moderne Stadtteilaufwertung und neuen Treffpunkt dar.

Neugestaltung der Freianlagen

In diesem Vorher-Nachher-Video haben wir die Entwicklung des Außengeländes zusammengefügt:

 

Der dreigliedrige Gemeinschaftsbau für die verschiedenen Einrichtungen erfordert Außenanlagen, die sowohl verbindenden als auch separierenden Charakter haben. In unserem Entwurf wurde in thematische und funktionelle Teilabschnitte gegliedert, aber darauf geachtet, dass die gesamte Neuanlage in einem einheitlichen Belags- und Bepflanzungskonzept angelegt wird. Im Bereich der Schule (ReBBZ) ist ein Mensahof, eine Lehrerterrasse, ein bepflanzter Berghang, mehrere Spiel- und Sportflächen und ein Hochbeetgarten entstanden.

Die Fläche vor dem Haus der Jugend zeichnet sich durch das Anlegen eines Beachclubs aus, dessen Palettenmöbel aus Eigenbau übernommen werden konnten. Der Bereich für den In Via e.V. im Norden des Ensembles erhält einen 170m² großen Garten mit Sichtschutzzaun und Obststräuchern und einen neuen funktionalen Eingangsbereich. Die Realisierung der gesamten Außenanlagen hat der Garten- und Landschaftsbau Zum Felde sehr gekonnt umgesetzt. Vielen Dank dafür!

Übergreifendes Belagskonzept

Das Gelände wurde mit zwei verschiedenen Betonsteinen befestigt. Ein naturgrauer Stein und ein kleinerer Betonstein in Anthrazit. Die unterschiedlichen Formate und Farben werden genutzt um Platz- und Wegebereiche zu definieren. Der Wechsel zwischen den dunklen, kleinen Pflastersteinen und den großen, hellen Steinen gliedert die Räume und hilft bei der Orientierung. Drei Achsen markieren die Zugänge zur Schule und zum Haus der Jugend.

Highlights der Pflanzungen

Vorhandene Baum- und Straucharten wie Spitzahorn und Kranzspiere wurden, soweit möglich, erhalten und im Pflanzkonzept wieder aufgegriffen. Die Neupflanzungen orientieren sich am Bestand. Neben den Anforderungen an Standort, Verträglichkeit und Robustheit wurde Wert auf ein didaktisches Naturerleben für das Bildungs- und Beratungszentrum gelegt. Hierfür wurden verschiedenen Blühpflanzen wie Schneeballarten, Duftpflanzen wie Flieder, sowie eine Mischung von sommer- und wintergrünen Pflanzen verwendet. Der Großteil der Pflanzungen teilt sich in pflegeextensive, hohe und niedrige Strauchpflanzungen sowie Bodendecker auf. Kleinere Highlights in Form von Staudenpflanzungen sind vor allem an den Eingangsbereichen platziert worden. Ein Teil der Rasenfläche in der Nähe der Sportplätze wurde als Wildblumenwiese mit Obststräuchern und -gehölzen sowie angrenzenden Vogelkirschen bepflanzt.

Schönerweise können aus dem Bestand der Schule außerdem sechs Hochbeete, ein Insektenhotel und eine Kompostbox an den neuen Standort ziehen. Hier können Schüler zukünftig Küchenkräuter und Weiteres in den Hochbeeten anpflanzen und essen.

Copyright Bilder: Munder und Erzepky Landschaftsarchitekten bdla